Aufbau und Pionierarbeit
Mit der Einführung des Amtes des Vice President Compliance im Jahr 2020 hat die Technische Universität München ein starkes Bekenntnis zu Integrität, Transparenz und Verantwortungsbewusstsein in Forschung und Lehre formuliert und institutionell verankert. Prof. Dr. Angelika Görg übernahm als erste Amtsinhaberin diese Aufgabe und prägte seither die Kultur der Integrität an der TUM.
Unter ihrer Leitung wurde das weisungsunabhängige TUM Compliance Office aufgebaut – ein entscheidender Schritt zur Professionalisierung universitärer Governance. Sie begleitete die Entwicklung der TUM Codes of Conduct zu Forschung, Diversity, Fundraising, Berufungen und Dual Career und setzte Maßstäbe für eine verantwortungsbewusste Universitätskultur.
Bereits zuvor hatte Prof. Görg als Ombudsperson für gute wissenschaftliche Praxis maßgeblich zur Etablierung einer vertrauensvollen Konflikt- und Beratungskultur beigetragen. Ihr Engagement steht beispielhaft für die Rolle der TUM Emeriti of Excellence, die seit über einem Jahrzehnt die Compliance- und Ombudsstrukturen der Universität gestalten und weiterentwickeln.
Übergabe und Ausblick | Prof. Christian Peschel
Mit Prof. Dr. Christian Peschel übernimmt nun ein weiterer erfahrener Wissenschaftler dieses anspruchsvolle Amt. Der langjährige Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III (Hämatologie und Onkologie), ehemalige Dekan der Fakultät für Medizin und seit 2023 Ombudsperson für Respekt, bringt große Erfahrung in Leitung, Ethik und akademischer Selbstverwaltung mit. Er war zudem von 2010 bis 2015 Mitglied des Senats und des Bewilligungsausschusses für Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).
Prof. Peschel steht für die Fortführung einer gelebten Integritätskultur und wird deren Weiterentwicklung an der TUM mit strategischem Blick, eigener Handschrift und neuen Impulsen für Fairness und verantwortungsvolle Wissenschaft gestalten.
Kontinuität und institutionelle Verantwortung
Seit der Einrichtung der ersten Ombudsfunktion im Jahr 2011 wurden zentrale Aufgaben in diesem Feld durch Mitglieder der Emeriti of Excellence getragen – von Georg Färber als erster Ombudsperson über Joachim Heinzl, Angelika Görg und Heiner Bubb bis zu den heutigen Ombudspersonen Kristina Reiss und Wolfgang Domcke für gute wissenschaftliche Praxis, Christian Peschel als Ombudsperson für Respekt und Winfried Nerdinger als Antisemitismusbeauftragten der TUM. Diese personelle Kontinuität ist Ausdruck eines Modells, das auf wissenschaftlicher Autorität, Unabhängigkeit und persönlicher Integrität beruht – Grundvoraussetzungen für Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit in sensiblen Governance-Fragen.
Die enge Verbindung zwischen Compliance, Ombudsarbeit und der Senior Excellence Faculty ist eine Besonderheit der TUM. Sie hat sich über viele Jahre als tragfähige Struktur bewährt, in der die wissenschaftliche Erfahrung und Unabhängigkeit der Emeriti of Excellence eine zentrale Rolle spielen. Dieses Zusammenspiel prägt bis heute die Integritätskultur der Universität und sichert die Kontinuität verantwortungsvoller Governance.