Wolfgang Götze

Prof. Dr. rer. nat.

Ehemaliger Ordinarius für Theoretische Physik
Fakultät für Physik

geb.  11.07.1937
gest. 20.10.2021

wg(at)physik.tu-muenchen.de
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CV

Der Name Wolfgang Götze ist untrennbar mit der Entwicklung des Fachgebiets der Flüssigkeiten und Gläser verbunden. Durch die von ihm in den 1980er Jahren entwickelte Moden-Kopplungstheorie erzielte er einen wesentlichen Schritt zu einem detaillierten Verständnis des Glasübergangs. Dabei wird das Einfrieren von Flüssigkeiten als ein dynamischer Übergang von ergodischem zu nichtergodischem Verhalten erklärt. Seine Arbeit hat die Disziplin stimuliert wie kaum eine andere und eine ganze Reihe von Experimenten und Computersimulationen haben seine frühen Vorhersagen zu amorphen Systemen weitgehend bestätigt. Zahlreiche Forschungsaufenthalte führten ihn an international renommierte Institute der Physik in Finnland, Dänemark, Schweden, Italien und Ungarn. Außerdem forschte er am Physics Department der University of Illinois (USA), am Steklov-Institut für Mathematik in Moskau (Russland) und am Department of Physics der University of California (USA), wo er sehr früh mit den Protagonisten der Theorie der kondensierten Materie zusammentraf. Für seine außergewöhnlichen Leistungen erhielt Wolfgang Götze die Max-Planck-Medaille, die höchste nationale Auszeichnung auf dem Gebiet der Theoretischen Physik. Veröffentlicht wurde 2009 seine Monographie zum Thema: "Complex Dynamics of Glass-Forming Liquids – A mode-coupling theory".

 

Kurzbiographie

1955 – 1961 Studium der Physik, Humboldt-Universität, FU Berlin
1963 Promotion in Fach Theoretische Physik, TH München
1963 – 1965 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik, München
1965 Stipendiat der Clemens-Plassmann-Stiftung, University of Illinois, USA
1966 Research Associate, University of Illinois, USA
1967 – 1996 Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik, München 
1970 – 2003 Ordinarius für Theoretische Physik, TU München

 

Mitgliedschaften

Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Mitglied der European Physical Society

 

Forschungsaufenthalte

Steklov Institute for Mathematics, Moskau, Russland (1969)

Institute for Theoretical Physics, University of Helsinki, Finland (1973)

Department of Physics, University of California, Los Angeles, USA (1976)

Research Institute for Physics, Academy of Science, Budapest, Ungarn (1976)

Ørsted Institute, University of Copenhagen, Dänemark (1978, 1979)

Institute for Theoretical Physics, University of Göteborg, Schweden (1983, 1988, 1993)

Department of Physics, Universität La Sapienza, Rom, Italien (1998, 2003)

 

Preise und Ehrungen

  • Preis der Stiftung Riksbankens Jubileumsfond, Stockholm, Schweden (1993)
  • Chiesi-Tomassoni-Preis der Universität La Sapienza, Rom, Italien (2006)
  • Max-Planck-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (2006)

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