Franz Mayinger

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. mult.

Fakultät für Maschinenwesen
Ehemaliger Ordinarius für Thermodynamik


geb.  02.09.1931
gest. 24.06.2021

wikipedia

TUM Emeritus of Excellence Franz Mayinger im Interview

"Ich hatte große Freiheit in meiner Forschung"

An der TUM wurde Franz Mayinger zum Spezialisten für Thermofluiddynamik ausgebildet. Als hoch geschätzter Experte unter anderem für Reaktorgestaltung und -sicherheit war er in Industrie, Forschung sowie als Vorsitzender der Störfallkommission des Bundes tätig. [lesen Sie mehr]

CV

Die Themen der wissenschaftlichen Arbeiten von Franz Mayinger sind vielfältig und lassen sich am treffendsten mit dem Begriff der Forschung zur Thermofluiddynamik beschreiben. Er lenkte zu Beginn seiner akademischen Laufbahn sein Interesse in Richtung Transportprozesse und erschloss damit ein breites Feld wissenschaftlicher Fragestellungen, das in den Folgejahren den Lehrstuhl stetig wachsen und zu einem der größten im Maschinenwesen an der Technischen Universität München werden ließ. Franz Mayinger befasste sich mit Stoffwerten und Wärmeübertragungsphänomenen vor allem im Zusammenhang mit mehrphasigen Strömungen, wie sie in Reaktoren und verfahrenstechnischen Apparaten vorkommen. Eine Spezialität, die hohe wissenschaftliche Anerkennung gefunden hat, war der frühe Einsatz von selbst entwickelten optischen Messverfahren. Während seiner achtzehnjährigen Tätigkeit als Ordinarius an der Technischen Universität München erlangte der Lehrstuhl für Thermodynamik internationales Renommee. 1989 rief Franz Mayinger den Bayerischen Forschungsverbund Systemtechnik ins Leben, in dem Forschungsinstitute und Industrieunternehmen eng kooperieren. Besonders hervorzuheben ist sein langjähriges Engagement in Wissenschaftsorganisationen. Er war von 1991 bis 1997 Mitglied des Wissenschaftsrats, war Gründungsdekan der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften und Vorsitzender des Hochschulrats der Universität Bayreuth. Durch seine Forschungsarbeiten wie auch sein Engagement in der Wissenschaftspolitik hat Franz Mayinger die Entwicklung des Ingenieurwesens in Deutschland entscheidend mitgeprägt.
 

Kurzbiographie

1951 – 1955 Studium des Maschinenbaus, TH München
1956 – 1961 Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Thermodynamik
1961 Promotion im Fach Thermodynamik, TH München
1962 – 1969 Leiter der Forschungsabteilung für Kern- und Verfahrenstechnik der MAN Nürnberg
1973 Ruf an das Kernforschungszentrum Karlsruhe
1973 / 1977 Rufe an die Universität Stuttgart
1969 – 1981 Professor und Direktor des Instituts für Verfahrenstechnik, TU Hannover
1981 – 1999 Ordinarius für Thermodynamik, TU München

 

Mitgliedschaften und Auszeichnungen

Ordentliches Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (1976-1981)

Mitglied des Senats und des Hauptausschusses der DFG (1979-1984)

Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (seit 1989)

Mitglied der Reaktorsicherheitskommission beim Bundesminister des Innern und später beim Bundesminister für Umwelt, davon drei Jahre Vorsitzender (1971-1992)

Mitglied des Scientific Advisory Board und des Executive Committees (Vorsitz 1990-1992) des International Centre of Heat and Mass Transfer (1987-1994)

Vorsitzender der Störfallkommission des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (1992-1995)

Mitglied des Aufsichtsrats der Firma Noell (Preussag-Gruppe) (1980-1995)

Mitglied des Wissenschaftsrats (1991-1997)

Mitglied des Wissenschaftlich-Technischen Beirats der Bayerischen Staatsregierung (WTB) (1993-1999)

Gründungsdekan der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften der Universität Bayreuth (1995-1999)

Initiator und Leiter der Bayerischen Elite-Akademie (1998-2002)

Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) (seit 2002)

Vorsitzender des Kuratoriums des Zentrums fur Angewandte Energieforschung Bayern (2005-2008)

Vorsitzender des Hochschulrats der Universität Bayreuth (1999-2009)

 

Preise und Ehrungen

  • Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1990)
  • Max Jakob Memorial Award der American Society for Mechanical Engineers (ASME) und der American Institution of Chemical Engineers (AIChE) (1991)
  • Ehrendoktorwürde der Universität Hannover (1994)
  • Pro Meritis-Medaille des Bayerischen Ministers für Wissenschaft und Kunst (1995)
  • Bayerischer Verdienstorden (1995)
  • Bayerischer Umweltpreis (1998)
  • Heinz-Maier-Leibnitz-Medaille der TU München (1999)
  • Ernest-Solvay-Preis (2000)
  • Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (2001)
  • Ehrendoktorwürde (2006) und Ehrensenatorwürde (2009) der Universität Bayreuth
  • NURETH Senior Fellow Award (2013)

Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).