Georg Färber

Prof. Dr.-Ing.

Ehemaliger Ordinarius für Realzeit-Computersysteme
TUM School of Computation, Information and Technology

geb. 06.04.1940
gest. 04.11.2023


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TUM Emeritus of Excellence Georg Färber im Interview

"Die Hürden waren ziemlich hoch"

Erfolgreicher Unternehmer und zugleich weltweit angesehener Wissenschaftler: Georg Färber meisterte erfolgreich diesen Spagat. Auch heute noch ist er als TUM Emeritus of Excellence geschätzter Ratgeber seiner Alma Mater. [lesen Sie mehr]

CV

Georg Färber promovierte über die Informationskapazität von Nervenfasern, um sich dann der Steuerung technischer Prozesse zu widmen, mit besonderem Schwerpunkt auf verteilten und fehlertoleranten Systemen. Ausgelöst durch eine 1980 von ihm mitverfasste Studie über „Mikroelektronik im Maschinenbau“ wurden im Rahmen des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.) über 1000 Mitarbeiter verschiedener Maschinenbau-Unternehmen zu diesem Thema geschult. In den 1980er Jahren erweiterte Georg Färber seinen Arbeitsbereich um die Echtzeit-Bildverarbeitung für mobile Roboter. Im Rahmen von DFG-Schwerpunktprogrammen entstanden ab 1991 Methoden und Werkzeuge zu Entwurf und Verifikation von „Eingebetteten Realzeitsystemen“. Später verlagerte sich der Schwerpunkt der Bildverarbeitungsgruppe auf automotive Anwendungen: Eine robuste Bildverarbeitung sorgt für die zur Fahrerassistenz bzw. zum autonomen Fahren nötigen Umgebungsinformationen. Im Rahmen dieser Arbeiten entstanden eine realzeitfähige Architektur zur Integration kognitiver Funktionen, eine bioanaloge Fahrzeugkamera sowie darauf aufbauende visuelle Wahrnehmungsfähigkeiten. Zusammen mit Kooperationspartnern gelang 2007 der Einzug in die Finalrunde des internationalen Rennens zwischen autonomen Roboterfahrzeugen, der DARPA Urban Challenge. Darüber hinaus beschäftigte sich Georg Färber in mehreren Projekten mit dem Thema E-Health. Neben seinem Wirken als Wissenschaftler war Georg Färber auch ein erfolgreicher Unternehmer: Er gründete u.a. 1969 zusammen mit seinem Bruder die Firma PCS und entwickelte die CADMUS-Workstation, die lange Zeit die einzige europäische Alternative zu den amerikanischen Geräten war und 1985 den Elektronik-Innovationspreis erhielt. Mit seinen Forschungsarbeiten auf den Gebieten der Prozessrechner und der Realzeit-Computersysteme, der autonomen Roboter sowie der kognitiven Fahrzeuge hat er weltweit beachtete Ergebnisse erzielt. Von 2011 bis 2015 war Professor Färber Sprecher der TUM Senior Excellence Faculty und von 2011 bis 2016 Ombudsperson der Technischen Universität München.

Kurzbiographie

1959 – 1964 Studium der Elektrotechnik, TH München
1967 Promotion im Fach Elektrotechnik, TH München
1969 Gründung der Firma PCS
1988 – 1989 Technische Geschäftsführung der Firma Mannesmann Kienzle GmbH
2005 – 2007 Direktor des Central Institute of Medical Engineering der TU München (IMETUM) 
1973 – 2008 Ordinarius für Realzeit-Computersysteme, TU München

 

Mitgliedschaften und Auszeichnungen

Mitglied des Senats (1992-1994) der TU München

Mitglied des Senatausschusses „Sonderforschungsbereiche“ der DFG (1991-1996)

Mitglied des Münchner Kreis e.V., einer gemeinnützigen übernationalen Vereinigung für Kommunikationsforschung (seit 1975)

Mitglied des Beratenden Ausschusses (BAR) für EDV-Anlagen in der Max-Planck-Gesellschaft (1982-2002)

Mitglied des Direktoriums der Bayerischen Hochschulkontaktstelle für das östliche Europa (seit 2002)

Mitglied von Senat und Verwaltungsrat der TU München (2003-2007)

Mitglied des Kuratoriums des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Datenverarbeitung

Mitglied von Ausschüssen des Wissenschaftsrats

Mitglied des Kuratoriums des Forschungszentrums Informatik, Karlsruhe

Mitglied des Bernstein Zentrums für Computational Neuroscience (BCCN), München

Aktives bzw. ehemaliges Mitglied industrieller Aufsichtsräte/Beiräte (Sick AG, Softing AG, SEP AG, TTTech Computertechnik AG, Kontron AG, Oerlikon AG)

Sprecher der TUM Senior Excellence Faculty (2010 - 2015)

Ombudsperson der TU München (2011 - 2016)

 

Forschungsprojekte

Gründungssprecher des SFB 331 Informationsverarbeitung in autonomen, mobilen Handhabungssystemen (ab 1986)

Stellvertretender Sprecher des SFB 462 Sensomotorik (ab 1991)

Gründungssprecher des SFB 453 Wirklichkeitsnahe Telepräsenz und Teleaktion (ab 1999)

Sprecher des Forschungsverbunds Bioanaloge Sensomotorische Assistenz (FORBIAS) der Bayerischen Forschungsstiftung (2004-2007)

Stellvertretender Sprecher des Transregio-SFB 28 Kognitive Automobile der DFG (seit 2006)

 

Preise und Ehrungen

  • Heinz-Maier-Leibnitz-Medaille der TU München (2004)

Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).