Joachim Heinzl

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h.

Ehemaliger Ordinarius für Feingerätebau und Mikrotechnik
TUM School of Engineering and Design

geb. 06.09.1940

heinzl(at)tum.de

TUM Emeritus of Excellence Joachim Heinzl im Interview

"Manches funktioniert, bevor man weiß warum"

Eigentlich wollte Joachim Heinzl Architekt werden. Doch er entschied sich für ein Maschinenbaustudium an der TUM. Seine bahnbrechenden Forschungen führten zur weltweiten Einführung der Tintendrucker. [lesen Sie mehr]

CV

Bevor Joachim Heinzl an die Technische Universität München wechselte, startete er seine berufliche Laufbahn bei Siemens und war dort Wissenschaftlicher Hauptreferent im Zentrallabor. In seiner Zeit in der Industrie war er zuständig für die Entwicklung von mechanischen Druckern, Lochstreifen- und Magnetbandgeräten, Nadeldruckern und nichtmechanischen Druckverfahren. Er entwickelte den Drop-on-demand-Tintendruck, von der Grundidee bis zum Abschluss des Serienlaufs des ersten kommerziell verfügbaren Tintendruckers „Siemens PT80“. Als Wissenschaftler ist Joachim Heinzl international bekannt geworden durch seine richtungsweisenden Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Mikrosystemtechnik. Von 1998 bis 2000 war er Sprecher des Forschungsverbundes „Mikrosystemtechnik“. Zu seinen Forschungsgebieten gehören insbesondere rauscharme aerostatische Lager, Ultrapräzisionsbearbeitung und die Lasermesstechnik. Die Entwicklung – in Kooperation mit Kollegen – von Schrittmotoren und der Servoantriebstechnik macht die große Bandbreite seiner wissenschaftlichen Interessen deutlich. Gemeinsam mit chinesischen Gastdozenten und deutschen Sinologen hat er ein intelligentes Textsystem für die chinesische Sprache entwickelt, das 1987 von der Siemens AG mit Rechenanlagen in die VR China geliefert wurde. Joachim Heinzl ist ein treffendes Beispiel einer Lehrer- und Forscherpersönlichkeit, die über die Arbeit am wissenschaftlichen Gegenstand in die berufliche Praxis und in die Wirtschaft hinein wirkt. Er blickt auf über 100 Patentanmeldungen und Patente zurück. Als Sprecher des Beirats des Münchner Businessplan-Wettbewerbs sorgte er von 1998 bis 2005 dafür, dass gute Ideen in technische Innovationen umgesetzt werden. An der Technischen Universität München wirkt Joachim Heinzl seit seinem Ruhestand im Kuratorium von Munich Aerospace sowie im wissenschaftlichen Beirat von IMETUM mit. Auch als Berichterstatter in Berufungsverfahren und im Mentorenprogramm der TUM: Junge Akademie engagiert er sich.
 

Kurzbiographie

1960 – 1965 Studium des Allgemeinen Maschinenbaus, TH München
1965 – 1967 Promotionsstipendium der Fritz-Thyssen-Stiftung
1967 Ergänzungsprüfungen zum Vordiplom in Elektrotechnik, TH München
1968 Entwicklungsingenieur im Zentrallabor der Firma Siemens
1970 Promotion im Fachgebiet Elektroakustik, TU München
1975 Ruf an die Universität Duisburg
1975 – 1979 Wissenschaftlicher Hauptreferent im Zentrallabor der Firma Siemens
1979 –2005 Ordinarius für Feingerätebau und Mikrotechnik, TU München
2006 – 2012 Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung

 

Mitgliedschaften und Auszeichnungen

Vizepräsident der Technischen Universität München (1995-2002)

Stellvertretender Vorsitzender des AVI und ASII (Akkreditierungsagenturen für Ingenieurwissenschaften und Informatik) (1998-2002)

Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) (2003)

Wissenschaftlicher Leiter der Zeitschrift F&M des Hanser-Verlags (1979-2005)

Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Technischen Universitäten und Technischen Hochschulen (ARGE TU/TH) (1997-2005)

Stellvertretende Ombudsperson der TU München (1997-2005)

Ehrenmitglied des Akademischen Maschinen-Ingenieur-Vereins München (2005)

Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) (1999-2006)

Ausländisches Mitglied der National Academy of Engineering (NAE) Washington, USA (seit 2007)

Mitglied des Aufsichtsrats der Voxeljet AG (2013 - 2017)

Ombudsperson der TU München (2016 - 2019)

Beratendes Mitglied des TUM Compliance Office aus dem Kreis der TUM Senior Escellence Faculty (seit 2020)

Mitglied der European Academy of Sciences and Arts (seit 2021)

 

Preise und Ehrungen

  • Ehrenplakette des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) (1994)
  • 1. Preis im bundesweiten Start-up-Wettbewerb als Mitbegründer der Firma Aerolas, gemeinsam mit M. Muth und Dr. B. Schulz (1997)
  • 3. Preis im bundesweiten Start-up-Wettbewerb als Mitbegründer der Firma Generis, gemeinsam mit Dr. I. Ederer und R. Höchsmann (1999)
  • Heinz-Maier-Leibnitz-Medaille der TU München (2002)
  • Aachener und Münchener Preis für Technik und angewandte Naturwissenschaften (2003)
  • Ehrendoktorwürde der Universität Hannover (2006)
  • Bundesverdienstkreuz am Bande (2009)

Erläuterungen zu Preisen und Ehrungen finden Sie hier (pdf-Datei zum Herunterladen 251 KB).